Eine Geschichte aus dem Leben
Schon eine ganze Weile warte ich darauf, dass mein Handy aufleuchtet. Dass es mal wieder Ping macht und eine Nachricht von XY aufleuchtet. Doch wieso sitze ich hier und warte? Es ist ein Muster, was sich durch mein Leben zieht.
Ich brauche anscheinend die Aufmerksamkeit von außen, dass jemand mir ständig ein Lebenszeichen von sich sendet und mir am laufenden Band signalisiert, dass sich sein Leben nur um mich dreht.
Ich warte immer noch. Mittlerweile machte es Ping und leuchtete auf, nur nicht von der Person, von der ich es mir so sehnlichst gewünscht hätte. In mir drin kommt ein Gefühl der Traurigkeit hoch. Meine Stimmung rutscht weiter in den Keller. Was macht xy wohl gerade? Und wieso denkt xy nicht an mich? Wieso weiß ich nicht, was xy gerade tut?
Mist, also habe ich auch noch einen Kontrollzwang...
Das kann doch nicht normal sein... ständig auf das Handy zu starren und einem sonnigen Tag auch noch schlechte Laune zu bekommen. Und wieso zur Hölle sitze ich hier und lasse mir von einer fremden Person die Stimmung zerstören. Ich glaube mit mir stimmt etwas nicht... Und um ehrlich zu sein, weiß ich auch nichts so richtig mit mir selbst anzufangen. Alle reden immer von "Klammer nicht so", "Du solltest dich nicht so von xy abhängig machen", "Liebe dich selbst und es ist egal, wen d heiratet", "Tu dir was gutes". Das sind ja alles tolle Sprüche, doch wie das geht, dieses "Selbstliebe" Ding - das sagt einem keiner...
Erklärung
So wie oben geschrieben geht es vielen Menschen auf der Welt. Bindungsängste und ungesunde Bindungsverhalten zeigen sich oftmals und sind ein Indiz für einen zu geringen Selbstwert und zu geringe Selbstliebe. Der Fokus liegt die ganze Zeit beim Gegenüber und nicht bei uns selbst. Es wird oft von Liebeskummer gesprochen, doch ist ein Zeichen von Abhängigkeit. Denn Liebe kontrolliert nicht, vergisst sich nicht selbst... Hier liegen die Ursachen in der Kindheit - das Verhalten der Eltern ist maßgeblich für die Ausprägung der Bindungsangst.
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